Gut, dass ich heute morgen im neuen Film von Laurie Anderson (Heart of Dog, USA 2015, 75 min.) war. In ihre Einsichten über die Liebe, den Tod und das Jenseits führt die Regisseurin und Musikerin das Publikum über eine genaue Selbstbeobachtung ein. Hier lerne ich durch die Lebenserfahrung eines feinsinnigen Menschen über die wirklich relevanten Dinge. In essayistischer Weise erzählt Andersons Off-Stimme von ihrer Liebe für ihren Hund Lolabel, was mehr als einmal für befreiendes Lachen im Kinosaal sorgt. Über das Motiv der Fürsorge zieht die Regisseurin einen Bogen zur Sicherheit, zur Sicherheitspolitik, zum Law-and-Order-Wahn in den USA nach 9/11. Vor allem aber kommt sie sehr bewegend auf die persönlichesten, aktuellen und retrospektiven Verlusterfahrungen zu sprechen – von ihrer Kindheit bis zum Tod ihrer Mutter. Die Größe der Themen und die Tiefe ihrer Gedanken haben mich sehr bewegt.