Im ersten Halbjahr 2016 haben wir das Film-Selbstbildungs-Projekt „Kino für alle!“ durchgeführt. Mit dem Ziel mehr Menschen in der Stadt zur kulturellen Selbsttätigkeit im Bereich Film anzuregen, diese Aktiven weiterzubilden und ihnen gesellschaftlich-politische und professionelle Reflexionsmöglichkeiten zu bieten wurden fünf Veranstaltungen in der Stadt durchgeführt. Kooperiert wurde dabei mit dem Internationalen Filmfest Emden-Norderney, dem Jugendzentrum Alte Post, dem Studiengang Medientechnik der Hochschule Emden-Leer und dem Medienzentrum der Stadt Emden. Grundgedanke der Aktivitäten war es, die Menschen, die ehrenamtlich, selbsttätig, freiwillig und hobby-motiviert im Bereich Film aktiv sind, zu stärken.
Das Projekt begann mit einer Exkursion zum Internationalen Filmfestival Rotterdam vom 28.-31. Januar, in der junge Menschen aus unserer Stadt als Film-Journalisten teilnehmen durften. Daraufhin fand am 16. April ein Film- und Videoworkshop mit sieben TeilnehmerInnen statt, in dem Laien ihren Tatendrang und ihr Interesse mit dem Wissen und der technischen Fähigkeit von Medientechnik- und MedienkunststudentInnen austauschen konnten. Im Rahmen eines VideoSlams, der am 31. Mai stattfand, konnten zwölf Teilnehmende ihre Amateur-, Hobby-, Schul- oder Studienfilme einem Publikum präsentieren. In den drei Monaten zuvor hatte eine regelmäßige wöchentliche Zusammenkunft einer Kurzfilm-Sichtungsgruppe stattgefunden, in der acht TeilnehmerInnen die Möglichkeit hatten, als echte FilmkuratorInnen ein Filmprogramm aus mehr als 500 Filmen zusammenzustellen und am 3. Juni in einem selbstgeschaffenen Kino im Café Einstein zu zeigen.
Diese TeilnehmerInnen hatten am 2. Juni die Möglichkeit, an einer Beratung durch professionelle FilmkuratorInnen teilzunehmen. Dies fand im Rahmen des offenen Begegnungsortes „Stadtbildstelle“ statt. Vom 1.-7. Juni – parallel zum Emder Filmfest – haben sich dort verschiedene, zufällige BesucherInnen von der Straße in unterschiedlichen Formen am Filmemachen und am Über-Filme-Sprechen beteiligt, indem sie ProduzentIn, BesucherIn oder ProtagonistIn einer partizipative Medienkunstausstellung wurden oder sich zu den täglichen Zusammenkünften der TeilnehmerInnen der bisherigen Veranstaltungen als Mitdiskutierende, aktive ZuhörerInnen oder stille BeobachterInnen im eingebauten „Mittagstisch-Club“ einfanden.